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[820032018]
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Beschreibung:
Dass die Maßstabsdiskussionen gerade bei Betreibern der Gartenbahn immer wieder interessante Blüten treiben, ist uns allen bekannt. Bei Skalierungen von 1:22,5 bis mindestens 1:29, auf Schienen, die beim Vorbild als Brückenpfeiler herhalten könnten, sind die Unkenrufer natürlich nicht weit.
Das ist nicht weiter verwunderlich. Auch wenn die Hersteller in den letzten Jahren mehr und mehr versuchen, die Modelle in korrekten Maßstäben zu produzieren, so bleibt die Gartenbahn ein stabiler, bespielbarer Kompromiss, wenn sie funktionieren soll.
Anscheinend liegt aber das Bemängeln von Produkten in der Natur des Menschen. Wir legen uns hier bewusst nicht auf einen Kulturkreis fest, da wir das Phänomen schon vielerorts feststellen konnten. Ein schönes Beispiel ist uns im offiziellen LEGO-Onlineshop über den Weg gelaufen. Da werden Maßstäbe über den LEGO-spezifischen Noppenabstand berechnet.
Auch der Autor dieser Zeilen war in früher Jugend ein begnadeter LEGO-Konstrukteur. Besonders die erste LEGO-Eisenbahn hatte es ihm angetan. Da war es ziemlich egal, dass die Schienen blau waren und die Schwellen mit umgerechnetem Drei-Meter-Abstand verlegt wurden. Gut, man muss zugeben, da hat LEGO schnell reagiert und beim Folgeprodukt den Abstand auf etwa 100 Millimeter verkleinert.
Bei den Gartenbahnen sind die angestrebten Veränderungen schon etwas filigraner. Hier diskutiert man über aufmodellierte oder freistehende Leitungen, über exakte, dem Vorbild in seiner Zeit entsprechende Beschriftungen und natürlich, wie soll es anders sein, über die Abmessungen. Gerade hier ist für Fans der maßstäblicheren Spuren reichlich Angriffspotential enthalten. Da kommt uns ein Spruch eines Spur-I-Anwenders in den Sinn, der unermüdlich die Vorteile seiner Spur kundtun musste: „LGB, das heißt doch zu lang, zu groß, zu breit…“
Um es mit den Worten eines LEGO- Fans zu sagen: „Noch alle Noppen im Schrank?“
Doch sollten wir uns an dieser Stelle nicht besser um unsere eigenen Noppen kümmern? Die Befindlichkeiten in der Gartenbahnszene wurden bekanntlich in den letzten Monaten leicht überdurchschnittlich polarisiert. Wer etwas zu sagen hat, der tut es, Möglichkeiten im Web gibt es ja genug. Da ist man froh, wenn das Unverständnis um die DSGVO an vielen Stellen die Diskussionen unsichtbar gemacht hat.
Was aber allen geäußerten Ansprüchen gemein ist, scheint der Gedanke zu sein, die LGB wieder groß und familientauglich zu machen. Dass Märklin hier auf dem richtigen Weg ist, konnte man beim Fest zu „50 Jahre LGB“ im Mai in Jöhstadt erkennen. Besonders Geschäftsführer Wolfrath Bächle macht keinen Hehl daraus, dass ihm die schmale Spur und die LGB am Herzen liegen.
Was Märklin zusammen mit der VGBahn und der Preßnitztalbahn für ein halbes Jahrhundert LGB auf die Beine gestellt haben, sehen sie in dieser Ausgabe der „volldampf“. Wer nicht dabei gewesen ist, hat leider viel verpasst.